Kunsthandwerkermarkt
Der Kunsthandwerkermarkt, immer von Ostern bis Oktober im Ostseebad zu finden, ist seit mittlerweile 12 Jahren eine feste Größe im Terminkalender. Er wurde von der Tourismus GmbH und dem Holzbildhauer Klaus-Dieter Meyer ins Leben gerufen, der auch ein Ansprechpartner für die Organisation und teilnehmende Kunsthandwerker ist. Besucher können sich stets auf eine attraktive, teils wechselnde Bandbreite freuen: Objekte aus Holz, Stein, Keramik und Papier, dazu Malerei, Grafik, Stoffdesign und Schmuck. Der Schwerpunkt liegt auf Werken von Kunstschaffenden aus Mecklenburg-Vorpommern.
„Zeitweise sind wir bis zu 35 Aussteller. Der Markt wird sehr gut angenommen“, schätzt Klaus-Dieter Meyer ein. „Es gibt Urlauber, die im Veranstaltungsplan schauen, wann die Kunsthandwerkermärkte stattfinden und dann ihren Urlaub dazu buchen. Da sind einige Stammgäste dabei, und auch manche Aussteller kommen von weiter weg nach Kühlungsborn.“ Als fester Tag wurde bewusst Dienstag gewählt, da an Wochenenden in der Regel schon viele Veranstaltungen zur Auswahl stehen. In der Saison findet der Kunsthandwerkermarkt etwa
10-12 Mal statt, als Standort bietet der Konzertgarten West mit überdachter Bühne und seinen Wandelgängen ein optimales Umfeld. Der Eintritt ist immer frei.
Der Ausblick auf die Saison 2022: Nach aktuellem Stand wird der Markt ab Ostern regulär wieder dienstags angeboten. Und zum „Kühlungsborner Herbst“ 2022 soll es als Premiere eine
größere Veranstaltung geben, die nach Wunsch die Strandpromenade vom Balticplatz bis zum Hafen einbezieht.
Schnupperkurs beim Holzbildhauer
Der Mitorganisator des Kunsthandwerkermarkts ist selbst ein kreativer Kopf. Klaus-Dieter Meyer ist nicht nur dort zu finden, sondern auch an verschiedenen Spots in Kühlungsborn und bei privaten Sammlern. Der Start in die „neue“ Selbständigkeit 2009 war für den Tischlermeister durchaus ein Sprung ins kalte Wasser. Noch zu DDR-Zeiten wurden Tische und Garderobenständer gedrechselt. Dafür brauchte man seine Werkstatt gar nicht verlassen, die Nachfrage war automatisch da. Jahre später in Güstrow traf er einen studierten Bildhauer, der ihm die Grundlagen der Gestaltung beibrachte.
„Und da bin ich dran geblieben. Was ein Hobby war, habe ich dann zu dem ausgebaut, was es heute ist. Die ersten 5 Jahre waren schon hart, ohne die Unterstützung der Familie wäre es nicht gegangen. Aber das Ganze hat sich zum Glück gut entwickelt.“
Heute arbeitet er hauptberuflich als Kunsthandwerker: mit Obsthölzern, Pappel oder Mooreiche. Und er vermittelt sein Wissen in Kreativkursen, die auch gut für einen Kühlungsborn-Urlaub geeignet sind. Ausgangspunkt dabei: Im Prinzip kann jeder ohne Vorkenntnisse ein kleines Objekt herstellen. Die Schnupperkurse dauern 2,5 Stunden, in dieser Zeit lässt sich z. B. Holzbesteck, ein Seestern oder Fisch modellieren. Wer sich ausprobiert hat und weitergehendes Interesse bemerkt, kann beispielsweise im nächsten Urlaub einen Tageskurs absolvieren und sich schon an größere Skulpturen wagen.
Ist grundsätzlich eigentlich Holz widerspenstiger oder sind es Menschen?
„Zumeist ist Holz widerspenstiger. Ich habe festgestellt, dass Menschen im kreativen Umgang mit diesem Medium sogar entschleunigen. Sie sind erst unsicher, möchten aber für sich auch etwas schaff en und lassen sich auf das Thema ein. Ich versuche dann, mit Werkzeug und Gestaltung in die richtige Richtung zu führen, so dass man schließlich mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.“