DIE 7 LEBEN VON PAPIER

PAPIER ALS NACHHALTIGER ROHSTOFF

Ob die morgendliche Zeitung, der geschriebene Einkaufszettel oder ganz einfach die Post, die im Briefkasten liegt, das Papier ist unser ständiger Begleiter. Aber was genau steckt in so einem Stück Papier, wieso ist das Papier nachhaltig und wie es sonst rund um das Thema Papier steht, das haben wir für euch recherchiert.

Papier – was sagt der Duden dazu?

Das Wort „Papier“ kommt aus dem Griechischen „papyrus“, denn früher haben die alten Ägypter aus der Papyrus Pflanze eine Art Papier hergestellt. Heute besteht Papier aber vor allem aus Holz Fasern und anderen Teilen von Pflanzen. Diese Fasern werden mit Wasser und Energie zu einer Art Brei vermischt, den man durch ein Sieb ablaufen lässt und es dann verpresst und verklebt. Bei diesen Prozessen kann es auch dazu kommen, dass chemische Stoffe verwendet werden, dass das Papier dünner, glatter und reißfester wird. Aber Papier ist nicht nur zum Beschreiben oder zum Bedrucken da. Wir nutzen Papier zum Beispiel auch um etwas einzupacken, dann ist es aber dicker und wir nennen es Karton oder Pappe. Oder was auch einen Großteil der Nutzung ausmacht, sind unsere Hygienepapiere für die Toilette oder unser Taschentuch bei einem Schnupfen.

Ist Papier doch nachhaltiger als sein Ruf?

So viel sei schonmal verraten, Papier ist ein echter Könner auf dem Gebiet Nachhaltigkeit. Zuerst klären wir aber was es bedeutet, wenn etwas nachhaltig ist. Ganz einfach gesagt, bedeutet Nachhaltigkeit, unsere Ressourcen nur so weit zu ver- und gebrauchen, dass sie auch zukünftigen Generationen in der gleichen Qualität und Quantität zur Verfügung stehen können. Und Papier besteht aus Holz, welches laufend nachwächst und so durch die Papierherstellung nicht restlos verbraucht wird. Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz im Fokus. Die Papierindustrie setzt viel daran, die Herstellungsprozesse zu optimieren. Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz spielen heute bei der Papierproduktion eine große Rolle. Eine der größten Herausforderungen ist seit jeher die Rohstoffbeschaffung von Holzschliff und Zellwolle aus Frischholz. Die Verwendung von Frischholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern hat sich weitestgehend durchgesetzt und wird mit den Zertifikaten FSC und PEFC dokumentiert. Wichtiges Prozessmaterial in der Papierindustrie ist Wasser. Während zu Beginn der 20. Jahrhunderts der Frischwasserbedarf noch enorm war, werden heute mehr als 90 % der benötigten Wassermengen eingespart – durch Wiederaufbereitung und geschlossene Wasserkreisläufe. Auch wenn für die Herstellung von Papier  einiges an Energie benötigt wird, setzt man dort auch auf Energieeffizienz und Ökostrom sowie das Erzeugen von Eigen-Energie aus Nebenproduktion der Papier- beziehungsweise Zellstoffproduktion. Aber das größte Talent beim Thema Nachhaltigkeit beweist Papier damit, dass Altpapierfasern bis zu siebenmal wieder- verwendet werden können. Kein anderer Rohstoff hat beispielsweise eine eigene Abfalltonne – die Blaue Tonne. So stellt (zumindest Deutschland) sicher, dass Papier nachhaltig weiterverarbeitet werden kann.

Recyclingpapier

Bei Recyclingpapieren bzw. Papieren mit Recyclinganteil lassen sich heutzutage keinerlei Qualitätsunterschiede zu Frischfaserpapieren mehr feststellen. Dennoch halten sich Jahrzehnte alte
Vorurteile in den Köpfen mancher Leute. Meistens geht es dabei um Themen wie Haltbarkeit, Weißgrad oder den Preis. Längst ist jedoch erwiesen: In Sachen Lebensdauer stehen nachhaltig produzierte Recyclingpapiere dem Frischfaserpapier in nichts nach. Nach heutigem Kenntnisstand haben sie eine Haltbarkeit von rund 100 Jahren. Recyclingpapier ist auch nicht unbedingt dunkler als Papier aus Frischholzfasern. Angeboten wird es in 60er bis 100er Weiße. Aus ökologischer Sicht gilt: Papier sollte nur so weiß wie nötig ausgewählt werden, denn mit höherer Weiße gehen aufwändige Aufbereitungsschritte einher. Die verwendeten Recyclingmaterialen kommen schließlich in unterschiedlichen Farben und Verarbeitungsstufen daher. Selbst der Preis spricht nicht gegen Recyclingpapier. Im Durchschnitt ist es heute nicht teurer als Frischfaserpapier.
FAZIT ALSO: Papier ist durchaus besser als sein Ruf!

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