Ein Besuch im Haus Rolle – Kühlungsborner Historie und der eigenen Kreativität auf der Spur

Das Haus Rolle, gut zu erkennen an seiner roten Backsteinfassade, ist in der Ostseeallee Nr. 18 zu finden. Ein direkter Nachbar ist das weißverputzte Haus des Gastes mit seiner Tourist-Information. Der Name des Haus Rolle geht direkt auf den Berliner Architekten Moritz Rolle zurück, der hier ab 1906 mit seiner Familie auch wohnte.

Für Urlaubsgäste ist immer wieder ein Besuch der Kreativ-Werkstatt spannend, in der man das vielfältige Kursprogramm erleben kann und danach sein persönliches Kunstwerk in Händen hält. Kursleiterin Angelika Negnal bietet zum Mitmachen für Kinder und Erwachsene ein Themenspektrum von kreativer Filzbearbeitung, Stoffdruck, Makratex-Schmuck und Seidenmalerei bis zum Traumfänger-Basteln an.
Natürlich ebenso dabei: Steine bemalen, wobei selbstgesammelte Steine z. B. vom Ostseestrand gern mitgebracht werden können. Kurse immer montags bis freitags um 10:00 Uhr bzw. 14:00 Uhr, samstags um 11:00 Uhr, das aktuelle Tagesprogramm wird im Veranstaltungsplan veröffentlicht. Bei den Kursgebühren ist das benötigte Material bereits inklusive. Kontaktinfos & Anmeldungen: www.kuehlungsborn.de

Ein zweites Angebot für Besucher sind die verschiedenen Ausstellungsräume im Haus Rolle. Sie zeigen schwerpunktmäßig die Bäder- und Ortsgeschichte des heutigen Kühlungsborns – das früher aus den Gemeinden/Ortsteilen Brunshaupten, Arendsee und Fulgen bestand. Erst 1938 kam es offiziell zur Gründung der Stadt und des Ostseebads. Wie sah also das Leben der Gründer, Einwohner und früheren Zeitgenossen aus? Oder anders gefragt: Wie waren typische Wohnräume zur „Uromas Zeiten“ eingerichtet, als es auch noch „Damensalons“ gab? Antworten darauf bieten die Ausstellungsbereiche der Heimatstube. Mit einer Vielzahl typischer Exponate wird die Historie sehr unterhaltsam und anschaulich erlebbar: mit mechanischen Haushaltsgeräten (denn Haushalt war Handarbeit), Zier- und Gebrauchsgegenständen, Geschirr, Mobiliar, Reiseutensilien, Kleidung und Bademoden. Ebenso bekommt man Einblicke in ein zeittypisches Schlafzimmer und in einen Damensalon, dessen Wände geprägte Papiertapeten aus den 1920er Jahren schmücken. Ein Pensionszimmer mit Bett und Frisiertoilette ist hier ebenfalls zu entdecken und auch das Alltagsleben aus der späteren DDR.

Bis hinauf ins Obergeschoss reicht der Abzug des mächtigen Kamins, dessen Feuerraum sich im öffentlichen Lesesaal befindet. Dort haben historische Modelle und Stadtansichten Kühlungsborns einen Platz gefunden, etwa das ehemalige „Damenbad“ Arendsee sowie das „Herrenbad“ Brunshaupten (um 1910). Eine aktuelle Ausstellung zur Villa Baltic ist hier ebenfalls zu besichtigen.

Leseraum & Ausstellungsräume werden vom Kühlungsborner Heimatverein betreut. Der Eintritt für Besucher ist kostenfrei, Gruppenführungen können individuell abgesprochen werden. (rla)

Infos zum Heimatverein im Haus Rolle: www.heimatfreunde-kuehlungsborn.de

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