Früher Kurhaus, heute Upstalsboom!

Kurhaus Brunshaupten
Kreiskrankenhaus
Upstalsboom Hotelresidenz & SPA

Es ist 1904 und der Bülowweg – heute die Ostseeallee und damals der Verbindungsweg zwischen Kühlungsborn Ost & West – wird zur Bebauung freigegeben. Die Brüder August und Wilhelm Saß beginnen mit dem Bau des Kurhauses Brunshaupten (heute Kühlungsborn Ost). Obwohl das Kurhaus nicht der Gemeinde Brunshaupten gehörte, sondern sich im Privatbesitz befand, durfte sich das Privathotel aufgrund seiner zentralen Lage dennoch als „Kurhaus“ betiteln. 4 Jahre später eröffnet das Kurhaus Hotel und es wird beschrieben als das größte und prachtvollste Hotel in ganz Mecklenburg-Vorpommern.

„Das Haus besaß ein hohes Souterrain, drei Vollgeschosse und ein mit zwei Geschossen ausgebautes Mansarddach. Die mittleren acht Achsen waren von einem geschwungenen Giebel abgeschlossen. Dominiert wurde das Haus von einem Dachreiter mit geschwungener Haube. Die gesamte Hausfassade war mit hölzernen Loggien und Balkonen verkleidet.“, erinnert sich Alexander Schacht.

Die Gäste genossen Ihren Aufenthalt im Kurhaus, welches von den bekannten Rostocker Architekten Alfred Krause und Paul Korff entworfen wurde. In dem Haus mit 100 elegant eingerichteten Zimmern, einem „Grand Restaurant“ sowie Leckereien aus der hauseigenen Konditorei konnten Sie wunderbare Tage verbringen. Für das Personal gab es einen separaten Aufzug – außerdem gab es überall elektrisches Licht, eine Zentralheizung sowie fließendes Wasser auf allen Etagen. Die Autos und damals noch häufig Pferde konnten in den hoteleigenen Stallungen und Garagen abgestellt werden. Trotz Prunk, vielen Gästen und toller Reputation mussten die Brüder Saß bereits 1910 Konkurs anmelden. Der Hotelbetrieb im Kurhaus Brunshaupten stand leider unter keinem guten Stern – bis in die 30er Jahre versuchten sich noch 4 weitere Besitzer daran, das schönste Haus in Mecklenburg in die grünen Zahlen zu bekommen.

Von 1938 an diente das Kurhaus als Lazarett für die Verwundeten des 2. Weltkrieges sowie als Herberge für zunächst Heimatlose. Nach Ende des Krieges missglückt auch die letzte Bemühung aus dem Kurhaus ein wirtschaftliches Hotel zu machen. Daraufhin wird das prachtvolle Gebäude von dem Rat des Kreises Rostock übernommen – schnell wird über das neue Innenleben des alten Kurhauses bestimmt: es wird zum Kreiskrankenhaus umgebaut.

Der Umbau zum Krankenhaus dauert von 1951 bis 54 an. Aufgrund der Knappheit von Materialien, Arbeitskräften und Geld wurden die Baupläne den gegebenen Umständen angepasst – so wurden die schönen Loggien entfernt, der Turm mit der Aussichtsplattform wurde abgenommen und auch der Vorbau wurde effizient umgebaut, nur der Grundkörper des Gebäudes blieb bestehen. Von 1954 – 1996 fand in dem Krankenhaus ein reges Treiben statt – fast bei jedem der seitdem in der Region Kühlungsborn / Bad Doberan geboren wurde, steht der Geburtsort: Ostseebad Kühlungsborn.

1996 wird der Entschluss gefasst, das Kreiskrankenhaus nach Bad Doberan zu verlegen und daraufhin wartete das schöne Haus in der Ostseeallee 13 Jahre lang auf eine neue Aufgabe. Nach dem es so lange Zeit unsaniert leer stand, fiel der Entschluss des Abrisses und trotz der Versuche in der Vergangenheit ein wirtschaftliches Hotel darin zu betreiben, wagte die Hotelgruppe Upstalsboom erneut den Schritt in die Hotellerie – nun aber richtig! Der Grundstein für das neue Hotel wurde 2009 gelegt – das Hotel wird dem ursprünglichen Kurhaus nachempfunden und so kommt auch endlich wieder die Aussichtsplattform auf das prachtvolle Gebäude – mit 28 m ist die Plattform, der höchste Punkt der Stadt Ostseebad Kühlungsborn. Am 1. April 2011 öffnet die Upstalsboom Hotelresidenz & SPA ihre Türen und ist fortan eines der beliebtesten Hotels im Ostseebad.

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