Straßenschilder mit Persönlichkeiten
1. Heinrich-Schreiber-Ring
Heinrich Schreiber (1864–1936), deutscher evangelischer Theologe, Pädagoge, Historiker, Heimatkundler und Verfasser von Heimatgeschichten. 1905 wird auf sein Betreiben eine private Mädchenschule Im Ort gegründet. Er fordert früh einen Schulneubau, war ein Verfechter von Ganztagesschulen und prangerte 1906 beim Großherzog die Missstände in den beiden Dorfschulen Brunshaupten und Arendsee an. 1909 wird dann in Arendsee eine neue Schule gebaut. Als Pastor engagierte er sich auch für die Vereinigung der beiden Ostseebäder, scheiterte aber an den Eigenbestrebungen der Gemeindevorstände.
2. Hermann-Häcker-Str.
Rudolf Breitscheid (1874-1944), deutscher Hermann Häcker (1856-1943), Gastwirt und engagierter Sozialdemokrat aus Arendsee. Der Gastwirt und Fuhrunternehmer Hermann Häcker war Mitglied der SPD und Mitbegründer einiger Konsumgenossenschaften. 1907 zog er in die Villa Victoria und bot dort Zimmer zur Vermietung an. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in der Villa „Kehrwieder“. Mit der Zusammenlegung von Arendsee und Brunshaupten erhielt die Straße den Namen Admiral-Scheer-Straße. Da dieser Name nach dem Kriegsende nicht mehr tragbar war, benannte man sie nach Hermann Häcker.
3. Hermann-Löns-Weg
Hermann Löns (1822–1899), deutscher Journalist und Schriftsteller, bekannt als „Heide Dichter“. Die Straßenbenennung erfolgte mit Bezug auf die einstige Brunshauptener Heide-landschaft. Hermann Löns gilt als ein Wegbereiter des Umwelt- und Naturschutzes. Aufgrund seiner Instrumentalisierung durch den NS gelten er und viele seiner Werke als umstritten. Ab 1935 wird der Weg zwischen der Strandstr. und der Cubanzestr. als Hermann-Löns-Str. bezeichnet. Die Straßenbenennung erfolgte mit Bezug auf die einstige Brunshauptener Heidelandschaft. Zwischen 1979 und 1986 erfolgte dann eine Umbenennung.
4. Karl-Risch-Straße
Carl Risch (1854–1921), langjähriger Orts bzw. Obervorsteher der Gemeinde Brunshaupten-Fulgen, Mitbegründer des Bädervereins. Die eingedeutschte Schreibweise des Vornamen mit „K“ erfolgte nach späterer Mode. Carl Risch errichtete eine Ziegelei und das Hotel „Haus zur Kühlung“, heute eine Ruine mit traumhafter Aussicht direkt neben dem heutigen Instituts für Atmosphärenphysik. Anfang der 1920er Jahre wurde die Karl-Risch-Str. erschlossen und zur Bebauung freigegeben. Obwohl Carl Risch sich immer mit C schrieb, wie auch sein Grabstein beweist, wurde sein Vorname in der Straßenbezeichnung mit „K“ geschrieben.
5. R.-Breitscheid Straße
Politiker, Führungsmitglied der SPD, Fraktionsvorsitzender im Deutschen Reichstag und außenpolitischer Sprecher, umgekommen im KZ Buchwald. Rudolph Breitscheid war ein bekannter deutscher Nationalökonom und Politiker. 1908 war er Vorsitzender der demokratischen Vereinigung. Nach der Novemberrevolution 1918 war Breitscheid bis Januar 1919 preußischer Innenminister. Von 1920 bis 1933 war er Mitglied des Reichstages, ab 1922 gehörte er wieder der SPD an. Nach der Machtergreifung der NS emigrierte er nach Politiker, Führungsmitglied der SPD, Fraktionsvorsitzender im Deutschen Reichstag und außenpolitischer Sprecher, umgekommen im KZ Buchwald. Rudolph Breitscheid war ein bekannter deutscher Nationalökonom und Politiker. 1908 war er Vorsitzender der demokratischen Vereinigung. Nach der Novemberrevolution 1918 war Breitscheid bis Januar 1919 preußischer Innenminister. Von 1920 bis 1933 war er Mitglied des Reichstages, ab 1922 gehörte er wieder der SPD an. Nach der Machtergreifung der NS emigrierte er nach Frankreich. Das Vichy-Regime lieferte ihn 1941 an die Gestapo aus, er wurde in Konzentrationslagern inhaftiert und starb dort. Angelegt um 1924 als Untere See-Straße, hieß die heutige R.-Breitscheid-Straße zwischen 1935 und 1945 Hermann-Wessel-Str. Nach dem Krieg erfolgt die Benennung zu Ehren des Sozialdemokraten Breitscheid.